Das Decision Support System (DSS) ermöglicht es Stakeholdern eigene Szenarien zu entwickeln und damit Lösungen für die Optimierung der Nutzung von Grundwasserressourcen abzuleiten. Dafür werden im DSS die Ergebnisse numerischer Modellierungen mit einer analytischen Processing Routine verknüpft.
Das DSS unterstützt die Stakeholder bei einer möglichst effizienten Nutzung der limitierten Ressource Grundwasser des Western Mountain Aquifers in Israel und Palästina. Im Rahmen interaktiver Karten werden die Effekte von Klimawandel und Landnutzungswandel auf die Entwicklung der Wasserressourcen visualisiert und statistisch ausgewertet sowie zum Datendownload bereit gestellt (Tools „Base data“ und „Statistics“). Hierbei können u.a. die Ergebnisse einer numerischen MODFLOW-Modellierung der TU Berlin bis zum Jahr 2070 aufgerufen werden.
Nutzende können im Tool “Groundwater modeling” darüber hinaus MODFLOW-Modellläufe aufrufen, neue Brunnen setzen und konfigurieren (Festlegung von Pumpraten bzw. Infiltrationsraten) und in einer sich anschließenden Post-Processing-Routine Brunnentrichter und Grundwasserspiegelabsenkungen unter Nutzung einer analytischen Theis-Funktion live berechnen. Eine Zeitverzögerung durch lange Rechenzeiten wird dabei vermieden, was die Nutzerfreundlichkeit im Sinne eines Decision Support mit unmittelbarer Systemantwort erhöht. Der Zugang zum DSS und die GUI ermöglichen auch Stakeholdern, die nicht in das MedWater-Projekt involviert sind und keine fortgeschrittenen Modellierungskenntnisse haben, eine effektive Nutzung des Systems zur Ableitung eigener Szenarien. Die Datenprozessierung erfolgt dabei über die hoch performanten HDF5 bzw. netCDF-Formate in Verbindung mit der Virtual Raster Technology (vrt). Das webbasierte DSS wurde im Responsive Design umgesetzt, sodass auch eine Nutzung mit mobilen Endgeräten (Tablets) möglich ist. Anpassungen und Transfer in andere Regionen des Mittelmeerraums sind bei entsprechender Datenlage problemlos realisierbar.