Die Methode dient dem Design und der Evaluation von Maßnahmenbündeln, mit denen gleichzeitig verschiedene Ziele erreicht werden sollen. Sie erlaubt es, Synergie und Konsistenz von Maßnahmenbündeln zu messen sowie Nachhaltigkeitseffekte und Robustheit unter Unsicherheit zu bewerten.
Die Wasserwirtschaft steht häufig vor der Herausforderung, dass verschiedene Ziele unterschiedlicher Wassernutzer gleichzeitig erreicht werden müssen. Maßnahmen lassen sich jedoch nicht frei miteinander kombinieren, weil sie sich gegenseitig in ihrer Wirksamkeit beeinflussen und z.B. unter Wasserknappheit Konflikte auslösen können. Hier setzt diese Methode an.
Mithilfe der qualitativen Systemanalyse CIB (Cross-Impact Balances, Weimer-Jehle 2006) wird ein konzeptuelles Modell von Wechselwirkungen zwischen Maßnahmen zur Erreichung mehrere Ziele erstellt. Für die Bewertung der Wechselwirkungen werden Literatur sowie Wissen von Experten und/oder Stakeholdern hinzugezogen. Dabei werden hemmende, fördernde, neutrale und sich ausschließende Einflussbeziehungen bewertet. Anschließend erlaubt es der in der frei verfügbaren Software SzenarioWizard verwendete CIB Bilanzalgorithmus, die Synergie und Konsistenz von Maßnahmenbündeln (Policy Mixes) zu messen. Im Ergebnis können synergetische und in sich widerspruchsfreie Maßnahmenbündel identifiziert werden. Darüber hinaus kann die Nachhaltigkeitsperformanz verschiedener Mixe bewertet werden, wenn Nachhaltigkeitskriterien (z.B. SDG Targets oder Indikatoren) und ihre Wechselwirkungen in das Modell integriert werden. Schließlich kann die Robustheit von Maßnahmenbündeln bewertet werden, wenn Kontextvarianten (z.B. Governance, Klimawandel) in das Systemmodell integriert werden. Insgesamt handelt es sich um ein qualitatives aber systematisches Vorgehen, um systemanalytisches Wissen über bestehende und mögliche alternative Maßnahmenbündel zu generieren. Die Methode ist ein Baustein für kohärente Policy-Design Prozesse in der wasserwirtschaftlichen Planung.