Unter Einbeziehung hochaufgelöster Geo- und meteorologischer Daten, ermöglicht das speziell für semi-aride Regionen entwickelte Modellsystem WASA-SED eine umfassende Quantifizierung hydrologischer und sedimentologischer Kenngrößen in der hydrologischen Mesoskala (bis zu mehreren 100.000 km2) für Einzugsgebiete und Stauseen.
Semi-aride Regionen erweisen sich als kritisch bzgl. Wasserverfügbarkeit und Wassermanagement. Charakteristisch für Hydrosysteme dieser Gebiete ist i.d.R. eine ausgeprägte Saisonalität der natürlichen Wasserverfügbarkeit. Dadurch ist Wassermangel ein vorherrschendes Problem, sowohl auf zeitlicher Skala (z.B. saisonale Trockenzeiten; Dürrejahre) als auch auf räumlicher Skala (z.B. lokale Hotspots; mangelnde Wasserinfrastruktur).
In den letzten Jahren wurde in internationaler Zusammenarbeit das auf semi-aride Bedingungen ausgerichtete hydro-sedimentologische Modellsystem “WASA-SED” (Water Availability in Semi-arid Areas with Sediment Dynamics) (weiter-)entwickelt. WASA-SED beinhaltet prozessorientierte Ansätze für hydrologische und Erosionsprozesse unter besonderer Beachtung semi-arider Bedingungen. Aufgrund des mehrskaligen Ansatzes können mit WASA-SED Gebiete zwischen wenigen Hektar und mehreren 100.000 km2 behandelt werden.
Unter Einbeziehung hochaufgelöster Geo- und meteorologischer Daten können mit WASA-SED auf für das Wassermanagement relevanten zeitlichen und räumlichen Skalen, sowohl für Einzugsgebiete als auch Stauseen, umfassend hydrologische und sedimentologische Kenngrößen modelliert und damit quantifiziert werden. Die implementierten Weiterentwicklungen von WASA-SED ermöglichen zusätzlich eine Einbeziehung von Schnee, Bewässerungssystemen und global verfügbaren Bodendaten in die Modellierung. Neuartige Informationen über saisonal hydro-meteorologische Bedingungen oder Landnutzungsänderung können somit mit WASA-SED „weiterverarbeitet“ werden, was eine Quantifizierung der Auswirkungen von Wasser- und Sedimentdynamik auf die regionalen hydrologischen Prozesse, Speichervorgänge und Sicherheit der Wasserversorgung ermöglicht.