Bei der Behandlung von Industrieabwässern sorgen insbesondere die hohen Salzgehalte für Schwierigkeiten bei der biologischen Behandlung. Eine Entsalzung ist notwendig, auch um die Umwelt vor der Einleitung hoher Salzfrachten zu schützen. Hierfür eignet sich die Behandlung mit energieeffizienten elektrisch getriebenen Membranverfahren.
Industrielle Abwässer sind oft durch hohe Salzgehalte gekennzeichnet, was für die Wasserbehandlung mit traditionellen Aufbereitungsverfahren problematisch ist. Insbesondere wenn das Wasser nach der Behandlung wiederverwendet werden soll, müssen traditionellen Verfahren mit Entsalzungsverfahren ergänzt werden. Marktübliche Entsalzungsprozesse (thermische Entsalzung oder druckgetriebene Membranverfahren) sind allerdings energieintensiv und verursachen dadurch hohe Behandlungskosten. Elektrisch getriebene Membranverfahren können für die Entsalzung von moderat belasteten salzhaltigen Abwässern (Leitfähigkeit von ca. 2-3 mS/cm) energiegünstiger und dadurch ökonomischer betrieben werden. Damit können die ökonomischen Hürden für Wasserwiederverwendungsprojekte reduziert werden. Als Vertreter der elektrisch getriebenen Membranverfahren wurden die Elektrodialyse (ED) und die membrangestützte kapazitive Deionisierung (MCDI) im Rahmen des Projektes WaReIp für die Entsalzung von salzhaltigem Produktionsabwasser (Leitfähigkeit ca. 8-10 mS/cm) aus der chemisch-pharmazeutischen Industrie getestet. Insbesondere die Elektrodialyse war in der Lage, Wasser auf unterschiedliche Salzgehalte zu entsalzen, damit es für mehrere Reuse-Zwecke verwendet werden kann. Betrachtet wurde die Wasserwiederverwendung für die landwirtschaftliche Bewässerung, für künstliche Grundwasseranreicherung und für die Bereitstellung von Kühlwasser. Die Verwendung der ED und der MCDI hat sich durch eine hohe Betriebsflexibilität gekennzeichnet. Durch eine einfache Prozessregelung können sie schnell auf Zulaufveränderungen reagieren oder Wasser mit unterschiedlicher Qualität bereitstellen.