Analysetools zum Vergleich unterschiedlicher Regelungsstrategien bzgl. ihrer Auswirkungen auf Wasserhaushalt und Stromerzeugung in der Stauhaltungskette, sowie Schulungs- und Trainingssystem für das Wartenpersonal zur Simulation verschiedenster Anwendungsfälle und Situationen.
Der Betrieb einer Staustufenkette ist eine anspruchsvolle, komplexe Aufgabe. Die Zunahme von Automatisierung und Extremereignissen steigert den Trainingsbedarf des Bedienpersonals, ferner besteht, u.a. aufgrund des Rückgangs der Stromerzeugung aus fossilen Quellen, vermehrt der Bedarf von speziellen Stromprodukten (z.B. Regelleistung).
Bereits vorhandene Einzelmodule einer Stauhaltungskette inkl. Regelungen wurden gekoppelt und um Module zur Leistungsermittlung ergänzt, um die Auswirkungen unterschiedlicher Regelungsstrategien auf die Stromerzeugung und den Wasserhaushalt in der Kette zu analysieren und zu bewerten. Untersuchungen zu Kipp- und Schwellbetrieb haben gezeigt, dass die Stauhaltungskette zur Bereitstellung von Regelleistung gut geeignet ist und ein Kippbetrieb bei fast identischen Wasserstandstoleranzen vorteilhafter ist.
In enger Zusammenarbeit der Projektpartner wurde das System für die Nutzung als Trainingssimulator auf einer robusten, industriellen Plattform weiterentwickelt. Die Anbindung des HN-Modells der Stauhaltungen an die an den Anlagen eingesetzten Regelungen inkl. der weitestgehend originalen Bedienoberfläche ermöglicht dem Praxispartner LEW die Nutzung der vertrauten Bedienumgebung für Schulung und Training, sowie zur Analyse der Auswirkungen einer veränderten Regelung, von Störfällen oder Handeingriffen.
Zur Vorbereitung auf die sich weiterentwickelnden, dynamischen Anforderungsprofile an den Betrieb von Staustufenketten wurde eine Schnittstelle zur Integration von zukünftigen Technologien, beispielsweise einer übergeordneten Steuerung zur Abflussvergleichmäßigung, vorgesehen. Die Methodik und das System sind auf andere Flusssysteme übertragbar.