Anwendung des Passavant® CarbonExtract®-Verfahrens: Nutzung eines Mikrosiebes zur mechanischen Vorreinigung von Abwasser zur Entlastung eines Abwasserteiches sowie zur Primärschlammgewinnung.
Auf konventionellen Kläranlagen werden häufig im Anschluss an eine mechanische Reinigung Absetzbecken vorgesehen, um partikuläre Abwasserinhaltsstoffe aus dem Abwasser zu entfernen. In diesen Vorklärbecken sollen partikuläre Stoffe sedimentieren, was allerdings große Volumina erfordert (Fließschema s. Mediathek). Im Anschluss werden die sedimentierten Schlämme mittels Räumtechnik gesammelt und über Pumpen entnommen. In einem weiteren Prozessschritt wird überschüssiges Wasser abgetrennt.
Als innovative Alternative zu klassischen Vorklärbecken mit nachfolgender Abtrennung von Wasser hat die Aqseptence Group das Verfahren Passavant CarbonExtract® entwickelt (Fließschema s. Mediathek). Hierzu wird ein Noggerath® Trommelsieb RSH-MG verwendet, welches mit unterschiedlichen Maschenweite ausgeführt werden kann z.B. 250 µm oder 750 µm. Durch entnehmbare Siebkörbe ist eine Anpassung der Maschenweite oder auch der Ersatz eines defekten Siebes in kürzester Zeit möglich. Das Trommelsieb wird von innen nach außen durchflossen. Dabei bildet sich eine Filterschicht, durch die Partikel kleiner als die eigentliche Maschenweite zurückgehalten werden. Sobald die Abflussmenge durch eine zu stark gewordene Filterschicht zu sehr abnimmt, steigt der Wasserspiegel in der Trommel an. Ein Reinigungsvorgang wird gestartet, bei der die Siebttrommel in Bewegung versetzt und dabei von außen nach innen mit Luft‑Wasser‑Gemisch gesäubert wird. Das organikreiche Siebgut wird aufgefangen, vorentwässert oder bei Bedarf gepresst. Es verbleibt je nach Bedarf ein eingedicktes oder stichfestes Siebgut (Primärschlamm).
Aufgrund der Vorteile gegenüber einer konventionelle Vorklärung wurde im Projekt EPoNa das innovative Noggerath® Trommelsieb RSH MG ausgewählt. Das Trommelsieb wird über eine Pumpe mit kaum vorgereinigtem Rohabwasser (lediglich Einsatz eines Grobrechens) beschickt und trennt dennoch partikuläre Stoffe sicher ab. Damit kann die nachfolgende Teichanlage entlastet werden, wodurch die biologische Reinigung verbessert wird und gleichzeitig die Teichentschlammung in größeren Intervallen erfolgen kann, da sich weniger Partikel im Abwasser befinden.
Der entwässerte Schlamm kann direkt als Dünger/Bodenverbesserung eingesetzt werden oder zunächst ausgefault (Faulgaserzeugung) und die verbleibenden Reststoffe zur Düngung/Bodenverbesserung genutzt werden.