Die Verfahrenskette zur Aufbereitung des Bewässerungswassers stellt einen integralen Bestandteil des HypoWave-Konzepts dar: das Wasser wird so aufbereitet, dass es noch möglichst viele der wertvollen Pflanzennährstoffe enthält und gleichzeitig weitgehend frei von Schadstoffen und pathogenen Keimen ist.
Das HypoWave-Konzept beschäftigt sich mit Lösungen für die qualitativ hochwertige Wasser- und Nährstoffwiederverwendung in der Landwirtschaft. Neben der zielgerichteten Aufbereitung von kommunalem Abwasser, steht dessen Nutzung in einem hydroponischen Gewächshaus, das ohne Boden zur Verankerung der Pflanzen auskommt, zur Pflanzenproduktion im Vordergrund. Im Rahmen der Pilotierung wurde anhand verschiedener Technologien aus kommunalem Abwasser Bewässerungswasser unterschiedlicher Qualität hergestellt. Resultierend auf den Ergebnissen der Untersuchungen sowohl des Bewässerungswassers als auch des im hydroponischen System angebauten Kopfsalats, ergaben sich diverse Anforderungen an die Qualität des Bewässerungswassers und damit der Behandlungsverfahren. Um die Ressource Wasser samt den Nährstoffen nutzen zu können, müssen Nährstoffe erhalten bleiben und weitere Inhaltsstoffe wie z.B. (pathogene) Keime, organische Spurenstoffe (z.B. Medikamentenrückstände) und Schwermetalle reduziert werden. Dies kann erreicht werden, indem verschiedene Aufbereitungsverfahren eine Einheit bilden. Als Basis dient hierfür eine aerobe biologische Abwasserbehandlung (z.B. Belebtschlammverfahren) bei der zum einen eine CSB-Reduktion und eine Nitrifikation im Vordergrund stehen und zum anderen eine gezielte N- und P-Reduktion vermieden wird. Durch eine selbständig stattfindende Ausfällung ist eine simultane Reduktion von Schwermetallen möglich. Da bei der aeroben biologischen Behandlung die Spurenstoffelimination und Hygienisierung i.d.R. unzureichend sind und nur partiell stattfinden, ist für die Aufbereitung des Bewässerungswassers mittels weiterer Technologien, wie z.B. Ozon, UV oder Aktivkohle(bio)filtration (miteinander kombinierbar) eine weitergehende Behandlung erforderlich. Neben kommunalem Abwasser sind weitere Quellen (industrielles Abwasser, salzhaltiges Grund-/Oberflächenwasser) nach einer entsprechenden Aufbereitung denkbar, wurden jedoch nicht weitergehend untersucht.