Es wurden allgemein anwendbare Routinen erarbeitet, die detaillierte Kanalnetzmodelle mit langen Rechenzeiten automatisiert in vereinfachte und dadurch schnell laufende Modelle transformieren. Diese sind schnell genug, um in einem Online-Modell wie bspw. einem Digitalen Zwilling verwendet werden zu können. Ein derartiges Modell bildet die Grundlage für die Abflusssimulation in einem Digitalen Zwilling des Kanalnetzes von Hannover.
Etliche Anwendungen von städtischen Entwässerungsmodellen erfordern hochperformante Simulationsmodelle. Zu diesen Anwendungen gehören unter anderem ein Einsatz in Digitalen Zwillingen und in (modell-prädiktiven) Echtzeitsteuerungen. Darüber hinaus erfordern auch andere Modellierungsanwendungen, die die Auswertung langer Zeitreihen und/oder einer Vielzahl von Szenarien beinhalten hochleistungsfähige Modelle, wie beispielsweise die Analyse von blau-grünen Infrastruktursystemen für große Netze unter Klimawandelannahmen. Eine neu entwickelte generische und automatische Routine ermöglicht die aufwandsarme Umwandlung von komplexen in vereinfachte Kanalisationssimulationsmodelle. Die resultierenden Modelle sind schnell genug, um als internes Modell innerhalb eines Digitalen Zwillings oder innerhalb einer modellbasierten Steuerung verwendet werden zu können. Neben der Implementierung innerhalb eines Digitalen Zwillings des Kanalnetzes der Stadt Hannover wurde diese automatisierte Routine auch für etliche weitere Kanalnetze in Europa, Asien, sowie Nord- und Südamerika angewendet. Eine Kombination aus detaillierten hydrodynamischen und vereinfachten hydrologischen Modellierungsansätzen innerhalb desselben Modells ermöglicht es zudem, die Vorteile beider Modellierungsansätze in einem Modell zu kombinieren.