Die Liste der „sieben Sünden“ liefert einen konkreten Kriterienkatalog für Investoren und Banken, Regulationsbehörden und Betriebe, die im Wassersektor tätig sind. Darin werden Empfehlungen formuliert, um in der lokalen Wasserpraxis Erfolge mit sozialem, ökologischem und wirtschaftlichem Mehrwert zu erzielen.
Ausgehend von dem nur langsamen Fortschritt bei der Erreichung des Sustainable Development Goals 6 „Sauberes Wasser und Sanitärversorgung“ erfolgte eine eingehende Recherche von Funktionsdefiziten im lokalen Wassermanagement. Diese basiert auf einer Analyse von Fallstudien und Veröffentlichungen, Interviews mit Fachleuten aus der Wasserversorgungspraxis, sowie einer ergänzenden Befragung von Experten aus Wissenschaft, Praxis und Geberinstitutionen. Das Ergebnis ist die Identifikation von sieben Themen, die eine herausragende Relevanz für ein erfolgreiches lokales Wassermanagement haben.
Die Liste der sieben Themen wird ergänzt durch kurze Kommentare, WARUM das jeweilige Thema behandelt werden sollte und WIE dies konkret aussehen könnte. Wenn nicht – wie leider weltweit in zu vielen Fällen vorzufinden – müssen die sieben Themen als das benannt werden, was sie sind: Sieben schwere, nicht selten tödliche Sünden gegen die lokale Wasserwirtschaft. Wenn sie allerdings angegangen und richtig abgemildert werden, können die sieben Themen als Erfolgsfaktoren und Ansatzpunkte betrachtet werden, um die Leistungsfähigkeit von Wasserversorgung und Abwassermanagement vor Ort zu stärken und Fehlinvestitionen zu verhindern (die andernfalls den lokalen, nationalen und multinationalen Steuerzahlern, Tarifzahlern bzw. Wasserverbrauchern und ihrer Umwelt zur Last fallen).