Analyseansatz zur Bestimmung des zukünftigen direkten Wasserbedarfs für die Stromerzeugung auf globaler und regionaler Ebene. Der Ansatz ermöglicht Aussagen darüber zu treffen, welche Auswirkungen verschiedene Dekarbonisierungsstrategien im Stromsektor auf den zukünftigen Wasserbedarf haben werden.
Die Erzeugung von Strom erfordert Wasser. Da die weltweite Nachfrage nach Strom in den kommenden Jahrzehnten voraussichtlich deutlich steigen wird, ist auch mit einem Anstieg des Wasserbedarfs im Stromsektor zu rechnen. Aufgrund der weltweiten Energiewende ist die zukünftige Struktur der Stromversorgung – und damit auch der zukünftige Wasserbedarf für die Stromerzeugung – jedoch mit hoher Unsicherheit behaftet, da die für die Stromerzeugung benötigte Wassermenge sowohl in Abhängigkeit von der Erzeugungstechnologie, als auch vom Kühlsystem, stark variiert. Mit dem entwickelten Ansatz können die Auswirkungen von Dekarbonisierungsstrategien auf den direkten Wasserbedarf für die Stromerzeugung auf globaler und regionaler Ebene quantifiziert werden.
Zu diesem Zweck werden Wasserbedarfsszenarien für den Stromsektor auf der Grundlage ausgewählter globaler Energieszenariostudien entwickelt und die Auswirkungen bis 2040 systematisch analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass unterschiedliche Dekarbonisierungsstrategien für den Stromsektor zu einer erheblichen Variation des Wasserbedarfs führen können. Dabei führt eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen (THG) nicht zwangsläufig zu einer Reduzierung des Wasserbedarfs. Dementsprechend unterstreichen die Ergebnisse die Notwendigkeit, nicht nur THG-Emissionsreduktionen, sondern auch Aspekte wie den Wasserbedarf zukünftiger Energiesysteme, in der Energiesystemplanung zu berücksichtigen, um die Energiewende nachhaltig zu gestalten.