Diese Methode erlaubt die simultane, ökonomische und schnelle Quantifizierung von Phenol und Bisphenol auch in stark salzhaltigen Prozesswässern. Durch Einsatz von UV/Fluoreszenzsonden ist die Implementierung einer Online-Messung leicht möglich.
Viele industrielle Ab- und Prozesswässer, z.B. in der Kunststoffherstellung, in Kokereien oder petrochemischen Anlagen enthalten Phenol bzw. Phenolderivate. Im Gegensatz z.B. zu kommunalen Abwässern ist die qualitative Zusammensetzung dieser Wässer häufig bekannt und es sind meist nur wenige Stoffe in (prozess-) relevanten Konzentrationen vorhanden. Während sich die Konzentration (im Konzentrationsbereich mg/L) vieler aromatischer Strukturen wie Phenol in Wasser bei Abwesenheit anderer UV-aktiver Substanzen verhältnismäßig leicht und kostengünstig über UV-Spektroskopie ermitteln lässt, ist dies in Gemischen häufig nur über (Trenn-) Verfahren wie z.B. Gas- oder Flüssigkeitschromatographie möglich, was die Analyse teuer und Online-Verfahren sehr aufwändig macht.
Diese Methode ermöglich es, die Einzelstoffkonzentrationen (im Konzentrationsbereich > 1 mg/L) von Phenol und Bisphenol A in einem Gemisch beider Stoffe zu ermitteln. Dazu wird sowohl die Autofluoreszenz als auch die UV-Absorption der Probe gemessen. Aufgrund der wesentlich höheren Autofluoreszenz von Phenol ist eine näherungsweise Quantifizierung der Phenolkonzentration möglich. Durch Subtrahieren eines mathematisch anhand der zuvor berechneten Phenolkonzentration ermittelten Signalanteils für Phenol vom Gesamtsignal der UV-Absorption kann mittels des verbleibenden UVSignalanteils die Konzentration an Bisphenol A ermittelt werden. Durch drei Iterationsschritte (Korrektur des Fluoreszenz-Signals um den Anteil des Bisphenol A) wird die Richtigkeit des Verfahrens weiter verbessert. Durch Einsatz von entsprechenden UV- und Fluoreszenssonden ist die Implementierung einer Online-Überwachung mit geringem Aufwand realisierbar.