Mit Hilfe des Managementtools können Wasserversorger in Extremsituationen wie Dürreperioden aber auch unter Normalbedingungen ihre verschiedenen Rohwasserressourcen optimal nutzen. Auch in Situationen mit zeitweisem Ausfall einzelner Ressourcen kann das Tool wichtige Entscheidungen in der Ressourcennutzung unterstützen.
Mit dem Managementtool steht ein Werkzeug zu Verfügung, mit dem auch unter ungünstigen hydrologischen Verhältnissen, die zur Trinkwassergewinnung genutzten Ressourcen optimal genutzt werden können. Dabei spielt nicht nur die Versorgungssicherheit eine wichtige Rolle, sondern auch die Trinkwasserqualität. Zusätzlich sind die Gewinnungskosten zu berücksichtigen, die insbesondere bei der Nutzung unterschiedlicher Gewinnungsgebiete oder Ressourcen von Bedeutung sind.
Das Managementtool wurde an den Ressourcen beim Zweckverband Landeswasserversorgung (LW) getestet, hat aber einen allgemeinen Ansatz, der die Übertragbarkeit auf die Ressourcen anderer Wasserversorger ermöglicht.
Das Managementtool basiert auf einem neuronalen Netz zur Realtime-Prognose der Grundwasserstände. Ein darauf aufbauender Optimierungsalgorithmus berücksichtigt Versorgungssicherheit, Trinkwasserqualität sowie Gewinnungskosten. Das Managementtool sucht mit Hilfe einer multikriteriellen Entscheidungsfindung bei gegebenen Randbedingungen eine optimale Lösung für die Ressourcennutzung im Sinne der oben genannten Kriterien. Da die Kriterien Versorgungssicherheit, Trinkwasserqualität und Gewinnungskosten nicht einfach vergleichbar sind, wird für die Bewertung dieser Aspekte eine Umwandlung in eine für den Optimierungsalgorithmus verwertbaren Zahlenraum durchgeführt. Um betriebliche Vorgaben des Wasserversorgers zu berücksichtigen, ist die Einführung von weiteren Nebenbedingungen notwendig, welche vom Optimierer als „harte“ Bedingungen berücksichtigt werden müssen. Diese Nebenbedingungen umfassen minimale und maximale Entnahmeraten einzelner Ressourcen oder Ressourcengruppen, sowie kritische Parameter wie z.B. minimale Grundwasserstände, welche nicht unterschritten werden dürfen. Das Tool unterstützt den Versorger sowohl in der mehrwöchigen als auch saisonalen Prognose (6 bis 12 Monate).
In der grafischen Nutzeroberfläche lassen sich die Ergebnisse der Optimierung zielgenau analysieren und als pdf-Bericht exportieren.