Leitfaden zur Analyse eines organisationsbezogenen Wasserfußabdrucks (OWF). Dabei wird der Wasserverbrauch einer Organisation und die daraus resultierenden lokalen Auswirkungen entlang von Wertschöpfungsketten ermittelt.
Im Rahmen des WELLE-Forschungsvorhabens wurde eine Methode zur Analyse eines organisationsbezogenen Wasserfußabdrucks (OWF) entwickelt, die den Wasserverbrauch einer Organisation und den daraus resultierenden lokalen Auswirkungen entlang von Wertschöpfungsketten ermittelt. Der OWF berücksichtigt also entgegen gängiger Praxis nicht nur den direkten Wasserverbrauch am Standort einer Organisation, sondern auch den indirekten Wasserverbrauch, welcher beispielsweise durch Energieerzeugung und Rohstoffproduktion (vorgelagert), Nutzungsphase und am Lebensende (nachgelagert) auftritt. Zusätzlich wird aber auch der direkte Wasserverbrauch der Organisation berücksichtigt, der bspw. durch eigene Produktionsprozesse, Bewässerung von Grünanlagen, Versorgung der Mitarbeiter usw. verursacht wird.
Den Ausgangspunkt der methodischen Entwicklung des OWF bildete eine Analyse verschiedener bestehender Ansätze zur Ermittlung des Wasserverbrauchs von Produkten und Organisationen. Anknüpfend an diese Analyse wurde die OWF-Methode basierend auf zwei bestehenden Standards entwickelt, den Wasser-Fußabdruck (ISO 14046) und die organisationsbezogene Ökobilanzierung (UNEP 2015). Eine wissenschaftliche Gegenüberstellung identifizierte sowohl komplementäre als auch widersprüchliche methodische Aspekte beider Standards. Auf Grundlage dieser Analyse wurden methodische Anforderungen an den OWF erarbeitet, welche die Festlegung des Ziels und des Untersuchungsrahmens, die Sachbilanz, die Wirkungsabschätzung und die Auswertung umfassen. Der Leitfaden „Wasserfußabdruck“ für Unternehmen stellt die OWF-Methode klar und prägnant dar und illustriert jeden Schritt durch ein Fallbeispiel, um Akteuren die OWF-Methode zugänglich zu machen.