Die Kommunen im Norden Namibias sind beim Abwassermanagement den Herausforderungen von schnellem Bevölkerungswachstum und Klimawandel häufig nicht gewachsen. Die Entwicklung von Lösungsansätzen wie der Wasserwiederverwendung zur Futtermittelproduktion kann durch interkommunale Zusammenarbeit unterstützt werden.
Vor diesem Hintergrund wurde im Norden Namibias eine Kläranlagennachbarschaft aufgebaut. Diese stellt ein überregionales Netzwerk verschiedener kommunaler Betreiber von Abwasserponds dar. Das Netzwerk soll einen Austausch von Informationen und Erfahrungen ermöglichen. Die Kläranlagennachbarschaft besteht heute aus einem festen Kern von sechs Kommunen, die den Steuerungskreis bilden. Sie richten im Turnus Treffen zum interkommunalen Austausch aus. Weitere Dörfer und Siedlungen (vertreten durch die Regional Councils) nehmen an Treffen des Netzwerkes teil. Diese werden zu konkreten Themen wie der Instandhaltung von Pumpen durchgeführt. Durch Kombination von Inputs durch Expert*innen und themenbezogenem Austausch werden Lernprozesse ermöglicht und konkrete Kollaborationsanstöße geschaffen.
Die Erfahrungen der seit 2017 regelmäßig durchgeführten Treffen zeigen erste Erfolge im Aufbau von Kapazitäten im Abwassermanagement. Hierzu zählt insbesondere ein wachsendes Interesse an Wasserwiederverwendung für landwirtschaftliche Zwecke und damit verbundenes Wissen. Außerdem sind konkrete Bedarfe identifiziert worden, die mit wenig Aufwand angestoßen werden können, wie beispielsweise eine Erhebung verwendeter Pumpen in den beteiligten Kommunen. Weitere Nutzen werden mittel- bis langfristig erwartet. Zusammengefasst sind dies:
- Austausch von Erfahrungen, personellen und technischen Ressourcen
- Durchführung gemeinsamer Fortbildungsmaßnahmen
- Erhöhte Verhandlungsmacht gegenüber Auftragnehmern und Kapitalgebern durch gemeinsame Beschaffung/ Beauftragung
- Gemeinsame Nutzung von Infrastruktur/ Maschinen