Der HighCon Prozess ist ein Zero Liquid Discharge (ZLD) Prozess, bei dem die Trennung der im Abwasser enthaltenen unterschiedlichen Stoffgruppen, wie organische Verbindungen auf der einen und anorganische Salze auf der anderen Seite, im Vordergrund steht. Eine Wertstoffrückgewinnung wird so möglich.
Im Gegensatz zum klassischen ZLD-Prozess, an dessen Ende ein festes oder flüssiges Gemisch aus allen Abwasserinhaltstoffen steht, können durch die Stoffgruppentrennung im HighCon Prozess z.B. Salze nahezu sortenrein zurückgewonnen werden. Abhängig von der Abwasserzusammensetzung kann eine Rückgewinnung von bis zu 80% der Ionen als Salzgemisch möglich sein. Durch die Auftrennung der Stoffgruppen können zudem Entsorgungskosten gesenkt werden. Auch die Wasserrecyclingausbeute kann auf bis zu 98% maximiert werden.
Im WavE-Verbundprojekt „HighCon“ konnte durch selektive Kristallisation für zwei Beispielstandorte eine Rückgewinnung von etwa 40% bzw. 60% bezogen auf die Gesamtsalzmenge als Einzelsalz mit einer Reinheit von > 95% erreicht werden.
Zum Einsatz kommt im HighCon Prozess eine Kombination aus etablierten Technologien (z.B. Nanofiltration) und innovativen Technologien (z.B. Elektrodialyse, Membrandestillation). Die Auswahl der Technologien kann abhängig von der Abwasserzusammensetzung individuell angepasst werden. Voraussetzung für die Anwendung von HighCon ist ein industrielles Wasserrecycling mit anfallenden Konzentratströmen, die behandelt werden müssen, da z.B. die Abgabe an die kommunale Kläranlage nicht (mehr) möglich ist.
Zu den Zielgruppen gehören Industriesektoren mit hohem Wasserbedarf in Form der industriellen Wassernutzung (in Deutschland: chemische Industrie, Metallindustrie, Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie, Papier- und Textilindustrie). Auch mit Hinblick auf die Schließung von Wertstoffkreisläufen ist der HighCon Prozess interessant, da im Gegensatz zu klassischem ZLD die Rückgewinnung von Salzen oder anderen Stoffen möglich ist.