Mit dem System ist eine Echtzeitüberwachung von Grundwasserbelastungen mit Grundwasserkrebsen als „Vorkoster“ zur Früherkennung von Stoffeinträgen (z.B. Nitrat, Nitrit, Antibiotika) u. a. bei Starkregenereignissen möglich.
Der Grundwasserbiomonitor kann mit Crustaceen aus dem Oberflächenwasser (z.B. Gammarus spp.) oder dem Grundwasser (z.B. Niphargus spp.) zur kontinuierlichen Überwachung der Wasserqualität im Labor und im Freiland eingesetzt werden. Grundwasserarten erwiesen sich als empfindlich ggü. verschiedenen Schadstoffen und reagierten mit Verhaltensänderungen, die im Grundwasserbiomonitor angezeigt wurden. Koppelt man den Biomonitor mit einem Autosampler kann eine ereignisgesteuerte Wasserprobe entnommen werden, um die Schadstoffe zu bestimmen und ggf. den Verursacher ausfindig zu machen. Grundwasserkrebse können lange Zeit im Biomonitor überleben, da sie an die Mangelbedingungen im Grundwasser (z.B. Nahrungsknappheit, Dunkelheit, wenig Sauerstoff) angepasst sind (z.B. langsamer Stoffwechsel, lange Lebenszeit). Diese Tatsache verringert den Wartungsaufwand und erlaubt es auch chronische Langzeitwirkungen von Chemikalienmischungen zu erkennen. Die Grundwasserkrebse können lange Zeit einfach im Kühlschrank auf Vorrat gehalten werden.
Der Grundwasserbiomonitor kann im Sinne der Daseinsvorsorge und zur Erfüllung des Verursacher- und Vorsorgeprinzips zum Schutz des Grundwassers und des Trinkwassers, welches oft aus Grundwasser gewonnen wird, eingesetzt werden.