Erstmalig wurde das Dürrerisiko weltweit, getrennt für Bewässerungslandbau und Regenfeldbau, für den Zeitraum 1980-2016 analysiert, wobei die Risikokomponenten Dürregefahr, Exposition und Verwundbarkeit explizit berücksichtigt wurden.
Verbessertes Verständnis von Dürrerisiken ist Voraussetzung für proaktives Dürremanagement und daher im Fokus vieler Institutionen weltweit. Zur Unterstützung wurde erstmals eine globale Analyse von Dürrerisiken im Bewässerungs- und Regenfeldbau durchgeführt (s. Abbildung oben und Abbildungen in der Mediathek unten). Regenfeldbausysteme werden durch Bodenfeuchtedürren beeinflusst während bewässerte Systeme stark von hydrologischen Dürren gefährdet werden, was in der Auswahl der Indikatoren berücksichtigt wurde. Basierend auf Klimadaten wurden die Indikatoren für die Dürregefahr wurden in hoher räumlicher Auflösung im Zeitraum 1980-2016 für bewässerte und nicht bewässerte Kulturen berechnet. Diese Indikatoren wurden daraufhin über Kulturen hinweg auf Länderbasis aggregiert, wobei die jeweiligen Anbauflächen als Gewichtung verwendet wurden und damit die Exposition berücksichtigt wurde. Die Verwundbarkeit wurde durch Kombination von Indikatoren zur sozioökologischen Anfälligkeit sowie zur Bewältigungskapazität ermittelt. Auswahl und Gewichtung dieser Indikatoren erfolgte durch internationale Dürreexpert*innen. Das finale Dürrerisiko (s. Abbildungen in Mediathek) wurde durch Kombination von Dürregefahr, Exposition und Verwundbarkeit berechnet. Insbesondere für Südosteuropa, den Nahen Osten, Zentralasien sowie das nördliche und südliche Afrika wurde ein sehr hohes Dürrerisiko ermittelt. Unterschiede im Risiko entlang von Ländergrenzen (z.B. zwischen Mexiko und den USA) gehen auf Unterschiede in der Verwundbarkeit zurück. Die Ergebnisse können helfen geeignete Maßnahmen zur Verringerung des Dürrerisikos zu identifizieren und damit die Resilienz gegenüber Dürren zu erhöhen.