Ein wirksames Risikomanagement in der Trinkwasserversorgung (DIN EN 15975-2, WHO-Water Safety-Plan) setzt die systematische Ermittlung von Gefährdungsereignissen voraus, die zu Risiken in den Einzugsgebieten von Trinkwassergewinnungsanlagen führen können. Das Datenbankbasierte System zur Gefährdungsanalyse in Wassereinzugsgebieten (DBBS) kann diesen Prozess unterstützen.
Das Datenbankbasierte System zur Gefährdungsanalyse in Wassereinzugsgebieten (DBBS) wurde so konzipiert und umgesetzt, dass alle Schritte von der Erfassung der Auslöser, die zum Eintritt einer Gefährdung in die Rohwasserressource führen können bis zur Ausgabe einer Liste von Gefährdungen, die in einem bestimmten Einzugsgebiet vorkommen können, systematisch und (teil-) automatisiert umgesetzt werden.
Im DBBS wurden zu folgenden Teilschritten Tabellen und Listen angelegt, Formulare zur Erfassung (Eingabe oder Import) sowie zur Ansicht und Bearbeitung von Datensätzen erstellt und miteinander verbunden:
- Flächennutzung auf Grundlage des ATKIS-Basis-DLM als Schnittstelle zu Geographischen Informations-Systemen (GIS)
- Gefährdungen (trinkwasserrelevante Leit- bzw. Indikatorparameter und wasserassoziierte hygienisch relevante Bakterien und Viren, gegliedert nach Parametern, Parametergruppen und Produktgruppen),
- Gefährdungsarten (mikrobiologisch, chemisch, physikalisch, radiologisch),
- Eintragspfade und Typen von Rohwasserressourcen (gebietsspezifisches und hydrogeologisches Transfermodell, um die Exposition des genutzten Rohwassers abzuschätzen).
Die Ein- und Ausgabe-Funktionalitäten werden über eine grafische Benutzeroberfläche bedient, dabei können über das DBBS auch Basis-Geoverarbeitungswerkzeuge in ArcGIS angesteuert und ausgeführt werden.
Das entwickelte Instrument lässt sich in das prozessorientierte Risikomanagement in der Trinkwasserversorgung einbinden und unterstützt zudem den nachhaltigen Schutz und die Überwachung der Rohwasserressourcen für die Trinkwassergewinnung.