Die gemeinsame deutsch-israelische Forschung entwickelt innovative Sanierungsstrategien und Monitoringmethoden für den aeroben, produktiven Chlorethenabbau. Der neue Abbauweg führt zur Mineralisation ohne Bildung kritischer Metabolite. Es wird deutlich weniger Sauerstoff benötigt als beim aeroben co-metabolischen Abbau. (Förderkennzeichen: 02WIL1520)
Kontaminierte Standorte beeinträchtigen weltweit das Grundwasser als wichtigste Trinkwasserressource. Mehr als die Hälfte der Grundwasserschadensfälle werden durch leichtflüchtige chlorierte Kohlenwasserstoffe (LCKW) verursacht. Die Nutzung mikrobiologischer Sanierungsverfahren kann eine nachhaltige, umweltfreundliche und kostengünstige Alternative zu physikalischen Verfahren darstellen.
Der aerob-produktive Trichlorethen (TCE)-Abbau wurde am TZW als neuer Abbauweg nachgewiesen. Im Gegensatz zum anaeroben Abbau werden keine gefährlichen Metabolite wie Vinylchlorid (VC) gebildet und es treten keine Nebenreaktionen wie die Bildung von Sulfid und Methan auf. Des weiteren ist der Sauerstoffbedarf erheblich geringer als beim aeroben co-metabolischen Abbau.
Zur Stimulierung des aerob-produktiven Abbaus wurden Laborstudien mit verschiedenen belasteten Grundwasserproben durchgeführt, die auf ihr intrinsisches Abbaupotential und das Stimulierungspotential mittels Bioaugmentation untersucht wurden. Die verwendete Anreicherungskultur stammt von dem Standort, an dem der aerob-produktive TCE-Abbau erstmals nachgewiesen wurde. Der Abbau konnte durch die Zugabe der abbaufähigen Kultur in allen Grundwässern mit einer TCE-Konzentration unter 50 mg/L erfolgreich stimuliert werden. Es wurden Verfahren entwickelt, um die abbauaktiven Organismen im Grundwasser nachzuweisen und die Abbauprozesse zu überwachen.
Die Nutzung des neuen Abbauwegs für Trichlorethen zur Grundwassersanierung wird bereits im Rahmen einer Pilotstudie im Feld angewandt und stellt eine vielversprechende Lösung für belastete Standorte dar.