Bemessungsansatz zur Dimensionierung von Druckbelüftungssystemen in salzhaltigem (Industrie-)Abwasser

#Sauerstoffeintrag #Druckbelüftungssystem #aerobe biologische Reinigung salzhaltiger Wässer
Zu sehen ist eine schematische Darstellung des Belebungsverfahrens mit einem belüfteten aeroben Belebungsbecken gefolgt von einem Nachklärbecken zur Abtrennung des Belebtschlammes vom gereinigten Abwasser.
Einfluss erhöhter Salzkonzentrationen auf den Sauerstoffeintrag bei der biologischen Abwasserreinigung. Bildnachweis: IWAR.

Der Sauerstoffeintrag von feinblasigen Druckbelüftungssystemen wird durch Salze im (Industrie-)Abwasser (positiv) beeinflusst. Durch Langzeitmessungen des Sauerstoffeintrags werden Erfahrungswerte generiert um die derzeitigen Bemessungsmethoden für Belüftungssysteme weiter zu entwickeln. Dadurch werden später Kosten und Energie eingespart.

Im Rahmen des Projektes WaReIp untersuchte das Institut IWAR der TU Darmstadt die biologische Behandlung salzhaltiger Abwässer. Im Fokus stand das Belüftungssystem und der Einfluss erhöhter Salzkonzentrationen auf den Sauerstoffeintrag. Erhöhte Salzkonzentrationen im Abwasser hemmen die Koaleszenz, wodurch bei Druckbelüftungssystemen die Blasengröße im Vergleich zu Reinwasser abnimmt. Infolge nimmt der Sauerstoffeintrag bzw. der Belüftungskoeffizient (kLa) zu. Dieser Effekt wird bei derzeitigen Planungsstandards von Druckbelüftungssystemen nur unzureichend berücksichtigt, was sich beim Bau der Anlagen durch höhere Investitionskosten und im späteren Betrieb in einem erhöhten Energieverbrauch bei der Abwasserbehandlung niederschlägt. 

Salzhaltige Abwässer kommen vorwiegend in der Industrie vor. Durch die gezielte Nutzung von Meerwasser, etwa zur Toilettenspülung oder durch Infiltration desselbigen durch undichte Kanalsysteme, finden sich aber auch zunehmend im kommunalen Bereich Abwässer mit erhöhten Salzkonzentrationen.

Bei Messungen am Institut IWAR mit konventionellen Belüfterelementen wurden erstmals Grenzkonzentrationen (cG) verschiedener Salze ermittelt, d.h. die Konzentration eines Salzes, ab der die Koaleszenz eines Systems vollständig gehemmt ist. Es zeigte sich, dass cG sowohl von Salzkonzentration und –art als auch von vielerlei weiteren Faktoren abhängig ist (z.B. Luftvolumenstrom, Belüfterdesign und –typ etc.). Die Messergebnisse fließen in die Weiterentwicklung von Bemessungsmethoden für Belüftungssysteme, um künftig den Einfluss erhöhter Salzkonzentrationen bei der Planung berücksichtigen zu können. Die energetische Effizienz von Belüftungssystemen und des gesamten Reinigungsprozesses kann dadurch signifikant gesteigert werden.

Wasser­ressource: Abwasser, Prozesswasser, Salzwasser
Produkttyp:
  • Leitfäden & Bildungsmaterialien
  • Technologien & Verfahren
Anwendungs­sektor: Industrie, Städte und Kommunen
Fördermaßnahme: WavE
Projekt: WaReIp

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Prof. Dr.-Ing. habil. Martin Wagner

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