Die Potenziale stofflichen und energetischen Recyclings im häuslichen Abwasser sind groß. Um sie zu nutzen, ist die Vermischung der sehr verschiedenen Grau- und Schwarzwässer zu vermeiden. AWAS verbindet smarte Technologie mit innovativer Ableitung zur minimalinvasiven Getrennthaltung im Baubestand.
In der Siedlungswasserwirtschaft sind potentielle Wertstoffe derzeit durch starke Verdünnung und Vermischung mit anderen Substanzen nur begrenzt nutzbar. Die Abwasserbehandlung selbst ist mit hohen Kosten verbunden. Das in der Abfallwirtschaft bereits etablierte Prinzip der getrennten Erfassung von sortenreinen Abfällen zur gezielten Rückgewinnung von Rohstoffen setzt sich bisher nur zögerlich durch. Die Gründe dafür sind in der bisher nur mit Einschränkungen möglichen Umsetzung solcher ressourcenorientierter Sanitärsysteme im Siedlungsbestand zu suchen.
Das AWAS-Konzept basiert auf der Integration innovativer Ableitungstechnik und auf einer technologischen Neuentwicklung für Modernisierungsmaßnahmen im Bestand mit minimalen baulichen Eingriffen. Es wurde ein technisches System entwickelt, das die Vermischung der getrennt anfallenden häuslichen Grau- und Schwarzwässer verhindert und anschließend die separate Sammlung, den Transport und die Verwertung der getrennt anfallenden Grau- und Schwarzwässer ermöglicht. Kernelemente sind hierbei die Abwasserweiche zur Trennung von Grau- und Schwarzwasser sowie ein Zwei-Kammer-Abwasserschacht zur getrennten Speicherung. Die Abwasserweiche wird nah am Ort des Abwasseranfalls eingesetzt und durch entsprechende Sensorik, wie Schallmessungen gestützt. Durch die Trennung der Abwässer anhand des Zeitpunkts ihrer Einleitung und den getrennten Abtransport in einer Vakuumleitung werden neue Möglichkeiten der Abwasserbewirtschaftung nutzbar, ohne in die bauliche Substanz bestehender Gebäude eingreifen zu müssen.